Das Frühjahr und seine Pflanzen-Hauptdarsteller
2. März 2021Text: Sebastian Blum.
In vielen Bereichen des Lebens hält der Begriff des Frühlings Einzug und wird unter anderem meteorologisch und phänologisch definiert, literarisch hat er viele Künstler zu Meisterwerken inspiriert und im Besonderen spricht er auch die Gefühlswelt des Menschen an.
In diesem kurzen Beitrag wollen wir nun aber auf keine der genannten Aspekte eingehen, sondern uns mit der Bedeutung des Frühlings im botanischen Sinne auseinandersetzen beziehungsweise darauf Bezug nehmen, welche Pflanzen diese Jahreszeit prägen.
Der Frühling und seine pflanzlichen Protagonisten leiten den Beginn der neuen Vegetationsperiode ein und holen die Natur aus Ihrer verdienten Ruhephase. Viele der pflanzlichen Vertreter, die hier mit ihren Blüten aufbegehren, fallen unter die Rubrik der Zwiebel- und Knollenpflanzen. Diese haben nach ihrem vergangenen Wachstum und ihrer vorjährigen Blüte die notwendigen Nährstoffe in ihren unterirdisch beherbergten Knollen und Zwiebeln eingelagert, um im Frühjahr wieder austreiben zu können. Gestalterisch lässt sich mit solchen Zwiebelpflanzen der Übergang zwischen den eher kahlen Herbst-/Wintermonaten und dem Beginn der Stauden- und Gehölzblüten bestens überbrücken.
Mit die erste Pflanze, die sich dieser Tage zeigt, ist das Schneeglöckchen (Botan. Galanthus nivalis). Ein Klassiker unter den Zwiebelpflanzen. Diese weiß-blühende Pflanze erscheint meist bereits im Februar und kann bis in den April hinein blühen, bevor sie sich wieder einzieht. Unter Gehölzen in Tuffs und Gruppen gesteckt, fühlt sich die Pflanze sehr wohl. Der Boden sollte mäßig feucht, darf zeitweise aber auch trocken sein.
Einen schönen Farbakzent kann man in die Gestaltung auch mit den purpurlila-farbenen Elfen-Krokus (Botan. Crocus tommasinianus ‚Ruby Giant‘) einbringen. Diesen pflanzen wir gerne in größeren Gruppen und dann vorzugsweise in Bänderungen entlang von Konturen und ähnlichem. Diese ca. 10 cm große Pflanze gehört in den Beetvordergrund oder zwischen Stauden gepflanzt und erfreut mit der intensiven Farbe in den Monaten Februar und März.
Anemone nemorosa (Dt. Buschwindröschen) eine heimische Zwiebelpflanze für den Gehölzrand und die Unterpflanzung von Gehölzen fällt durch ihre strahlenförmigen, weißen Blüten auf. Sie mag mäßig feuchte und halbschattige Bereich und dankt dies mit einem Teppich aus Blüten. Aufgrund von Rhizombildung kann das Buschwindröschen auch größere Flächen einnehmen und ist somit ein schöner Bodendecker zum Start der Vegetationsperiode.
Eine weitere Art dieser Gattung ist Anemone blanda ‚Blue Shades‘, die wie der Name schone sagt , mit ihren blauvioletten Blüten überzeugt und somit einen attraktiven Part in der pflanzlichen Gestaltung einnehmen kann.
Beide haben eine überschaubare Größe von 10 – 15 cm und blühen in den Monaten März und April.
Final möchte ich noch eine Pflanzengattung aufführen, die durch eine Fülle an Sorten, Blütenfarben und -formen besticht und auch geschichtlich von Relevanz ist. So hat sie doch im 17. Jahrhundert zu einer wirtschaftlichen Blase, der sog. Tulpenmanie, geführt hat. Es gibt sie als früh und spätblühende Züchtung, als unifarbene, aber auch mehrfarbige Sorte, der Auswahl sind schier kaum Grenzen gesetzt. Die Tulpen können durch diese Vielfalt sehr stark in die Konzeption einer Außenanlage eingebunden werden und durch die unterschiedlichen Farben und deren Nuancen können hierbei ganz fantastische Ergebnisse erzielt werden. Aber auch regenbogenfarbene Pflanzbeete können mit dieser Pflanze ohne Probleme angelegt werden.
Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass auch wenn die Pflanzen bereits abgeblüht sind, man das Laub bitte noch stehen lassen möchte. Denn das benötigt die Pflanze noch, um die so überlebenswichtigen Nährstoffe in ihre unterirdischen Knollen einzulagern, damit sie im kommenden Frühjahr dem Besitzer wieder viel Freude bereiten kann.
Alle hier genannten Pflanzen werden in den Herbstmonaten gesteckt, sprich September bis November/Dezember. Die Angaben bezüglich der Blütezeit und des Austriebs sind natürlich immer abhängig von der Witterung und sind als Näherungsangaben zu werten.